Fivo

Fivo

Für Fivo hat sich das Warten gelohnt!
Geschlecht:Rüde, kastriert
wartete in:Deutschland, Auffangstation
wartete seit:Aug. 2020 (bei FBM seit Okt. 2019)
geboren am:03.02.2016
Größe:ca. 68 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Jennifer Ritz, Ines B.-B.
Besonderheit:ängstlich
letztes Update:25.05.2021

Was wir über Fivo erzählen können ...


07.08.2020

Fivo ist im Moment noch bei der FBM.

Aber hier in Deutschland wartet bereits eine Familie auf ihn. 

Fivo kam Anfang Oktober 2019 aus dem Aljarafe, einem landwirtschaftlich geprägten Landstrich westlich von Sevilla, in die Obhut der Fundación Benjamín Mehnert. Bei seiner Ankunft hatte er tiefgründige Wunden, v.a. am Hals und am linken Oberschenkel. Die Wunde am Oberschenkel wollte trotz mehrfacher Antibiose nicht heilen; es kam zu einer Fistelbildung, die im Januar sondiert wurde. Dabei kamen pflanzliche Rückstände und auch zwei Steinchen zum Vorschein, die den Ärger verursacht hatten. Danach verlief der Heilungsprozess gut.

Wenn auch Fivos körperliche Wunden verheilt sind – seine seelischen sind es nicht. Wir wissen nicht, was er erlebt hat, aber er hat Angst, sehr viel Angst. So verbringt er den Tag fast gänzlich in seinem Körbchen, duckt sich dort hinein, macht sich klein und unsichtbar. Sollte er seinen Korb doch einmal verlassen, so tut er das nur kurz und kehrt so schnell wie möglich wieder dorthin zurück.

Besonders groß ist Fivos Angst vor Menschen. Sie können ihn wirklich in Panik versetzen. Wenn sich jemand Fremdes nähert, wenn er an der Leine geführt wird, wird er sehr nervös und fängt er an riesige Sprünge zu machen, um zu entkommen.

Corné Duijvelaar hat Fivo kürzlich in einem Videobeitrag vorgestellt:
https://youtu.be/zp38kjLDgac

Fivo braucht Hilfe. Insbesondere braucht er Menschen, die Erfahrung mit Angsthunden haben und die die entsprechende Geduld mitbringen, um einen Hund wie ihn behutsam und sicher ins Leben (zurück) zu führen.

Update 23.08.2020

Fivo ist bei uns im Fränkischen Seenland angekommen. Nun sucht er von hier aus seine Familie.

Wer die Bilder und Videos aus Spanien gesehen hat, weiß, wie unsere Bilder und Videos aus den ersten beiden Tagen hier aussehen.

Aber Fivo macht Fortschritte!

Inzwischen, nach gerade mal 3 Tagen, kommt er schon ganz alleine aus seinem Hundebett und begrüßt uns zusammen mit den anderen Hunden. Hört er dann ein fremdes Geräusch, sucht er noch immer seinen Schutz im Hundekorb, aber er kommt auch wieder von alleine zurück, frisst auch mit den anderen Hunden zusammen, was anfangs überhaupt nicht möglich war.

Heute hat sich sein Schwanz bewegt, zart gewedelt. Fivo zeigt erste Zeichen von Anteilnahme am Leben hier.

Update 30.08.2020

Fivo hat sich nach seiner Ankunft bei uns erst einmal in seinen Körbchen vergraben, Kopf zur Wand, so, wie wir das auch schon von Fotos aus der Fundación Benjamín Mehnert kannten. Der Trubel der Ankunft, die neue Umgebung, die Menschen, das waren viele neue Eindrücke für den sehr ängstlichen Fivo.

Aber wir haben ihn einfach in Ruhe gelassen und nun kommt Fivo bereits neugierig wedelnd am Zaun schauen, wenn seine Bezugsperson kommt, versteckt sich jedoch sicherheitshalber wieder in seinem Körbchen, wenn er Fremde sieht. Menschliche Annäherung erduldet er im Körbchen ohne Freude. Da ist erst einmal nur Angst.

Und dann die Überraschung: Nach einer Woche bei uns hat Tanja Fivo mit Gob zusammen auf die Wiese geführt und Fivo war wie ausgewechselt: erstaunlich locker erkundete er das Gelände und sprintete mit Gob über die Wiese. Und Spaß am Ballspielen hat er auch! Tanja hat Fivo und Gob dabei auf der Wiese gefilmt.

Update 11.12.2020

Neue Bilder von Fivo:

„Raus aus der Angst – rein ins Leben“, so hatten wir Fivos erste Woche bei uns im vergangenen Sommer in einem Video zusammengefasst. Und das sollte Fivos Motto bleiben. Fivo ist zwar immer noch vorsichtig gegenüber Fremden und auch alles Neue verunsichert ihn erst einmal. Doch so schnell er damals auf der Wiese locker und spielfreudig wurde, so schnell überwindet er auch in anderen Situationen seine Scheu. Fivo schaut sich alles genau an, vorsichtig, aber keineswegs panisch. Seine Ängste sitzen nicht so tief, dass er nicht durch positive Erfahrungen und etwas Zeit Fortschritte machen würde.

Zu seinen festen Bezugspersonen zeigt Fivo sich hier fast normal. Er freut sich, wenn sie kommen und genießt es sichtlich, gekrault zu werden. Im Blockhaus liegt er am liebsten mit Körperkontakt neben einem, aber akzeptiert es auch, wenn sein Lieblingsplatz von einem anderen Hund besetzt ist. Manchmal wird er richtig vorwitzig und bohrt die Nase in die Jackentasche, um dort nach einem vergessenen Leckerchen zu graben.

Eine große Freude kann man Fivo machen, wenn man zur Leine greift und damit das Signal zu einem Spaziergang gibt. An der Leine läuft er schön und ohne zu ziehen. Nur wenn Wild in Sicht kommt, wird Fivo lebhaft und möchte ihm nachsetzen.

Fivo hat uns im vergangenen Herbst sogar zu einem Seminar begleitet. An der Seite seiner Bezugspersonen und mit souveränen Hunden, an denen er sich orientieren konnte, hat er die Herausforderung erstaunlich gut gemeistert.

In der Gruppe der Galgos wird Fivo von allen respektiert und nimmt ohne Getöse einen hohen Rang ein. Er ist friedliebend und schätzt es, sich mit einem der anderen Galgos ein Körbchen zu teilen. Am Zaun werden fremde Hunde verbellt, doch jeder Neuankömmling in seiner Gruppe – ob Rüde oder Hündin, scheu oder selbstbewusst – wird sofort freundlich integriert. Nur bei kleinen Hunden tut Fivo sich momentan noch schwer, vermutlich, weil er Kontakt zu ihnen bisher nie kennengelernt hat. Da muss Fivo mit Geduld herangeführt werden.

Auf der Wiese hat Fivo viel Freude am Spiel mit Stofftieren oder einem Ball, den man ihm wirft. Er beteiligt sich auch an den Rennspielen der Galgos, aber zieht sich zurück, wenn das Spiel zu hektisch wird und zu kippen droht. Dann wendet er sich lieber wieder einem Spielzeug zu, mit dem er sich beschäftigt.

„Raus aus der Angst – rein ins Leben!“ Um dieses Motto vollständig in die Tat umzusetzen, fehlt Fivo nun nur noch eine einfühlsame Familie, die ihn auf seinem weiteren Weg begleitet und fördert.

update 25.05.2021

Fivo hat etwas länger warten müssen, aber es hat sich gelohnt.

Unser Fivo hat sein Sofa gefunden!