Negrito

Negrito

Negrito ist zuhause und das schon länger
Geschlecht:Rüde, kastriert
wartete in:Österreich, Pflegestelle bei Wien
wartete seit:Juli 2020 (bei FBM seit Jan. 2018)
geboren am:05.02.2014
Größe:ca. 62 cm
Mittelmeerkrankheiten:Leish. positiv
Paten waren:Simone Z., Ruth M., Daniel W., Ludwig und Farah Theile
Besonderheit:schüchtern, ängstlich
letztes Update:26.12.2021

Was wir über Negrito erzählen können ...


02.06.2020

Negrito kam im Januar 2018 aus Dos Hermanas in die Obhut der Fundación Benjamín Mehnert. Der kleine, schwarze, damals 4 Jahre alte Galgorüde war voller Angst und ganz besonders groß war diese vor Männern. Sicher hatte er in seiner Vergangenheit keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht. So kam es, dass er zweieinhalb Jahre in der großen Auffangstation wartete, ohne dass sich jemand für ihn interessierte. Werden schwarze Hunde oft übersehen, so ist es für ängstliche schwarze Hunde noch viel schwerer, eine Familie zu finden. Wir fanden, dass Negrito lange genug auf eine Chance gewartet hat und möchten ihn daher zu uns ins Fränkische Seenland holen. Wir hoffen, dass es ihm hier in einem kleineren und überschaubareren Umfeld mit zunächst wenigen festen Bezugspersonen leichter fallen wird, Vertrauen aufzubauen und dass er langsam anfangen kann, die Welt zu entdecken und sein Leben zu genießen.

Negrito hat demnächst eine Reisemöglichkeit nach Deutschland. Wir freuen uns auf ihn!

 

Update 07.07.2020

Negrito ist gestern bei uns in der Auffangstation angekommen und sucht nun von hier aus seine neue Familie.

Negrito ist noch sehr vorsichzig, traut uns Menschen nicht so ganz. Aber langsam fasst er sich Mut und bleibt z. B. liegen, wenn man näher kommt. Der letzte Schritt auf uns Menschen zu geht im Moment noch nicht. Zeit, Geduld und Liebe!

Update 13.07.2020

Neue Fotos von Negrito:

Update 28.08.2020

Negrito hat sich in den vergangenen Wochen weiterentwickelt und einiges an Sicherheit gewonnen. Zu seinen Bezugspersonen ist er aufgetaut und wird manchmal richtig ausgelassen, wenn sie da sind. Ausgiebig gekrault werden, gegenseitige Zuneigung bekunden… das gefällt Negrito! Er folgt einem gerne ins Blockhaus, legt sich auf eines der Betten und genießt still und zufrieden die menschliche Nähe.

Fremde werden zwar gelegentlich noch mit tiefer Stimme verbellt, doch hat sein Gebell viel von seiner Vehemenz verloren. Von Fremden lässt Negrito sich noch nicht sofort anfassen, aber wenn sich Besucher ruhig in seinem Gehege auf eine Bank setzen und abwarten, kann es sein, dass er nach einer Weile aus eigenem Antrieb herbeikommt und vorsichtig Kontakt aufnimmt. Irgendwie zieht es Negrito doch zu den Menschen hin, auch wenn schlechte Erfahrungen früherer Zeiten ihm dabei noch etwas im Wege stehen.

Mit den anderen Hunden kommt Negrito bestens zurecht. Gerne liegt er mit einem der Galgos in einem Körbchen. Er ist ein geselliger Typ und genießt die Gesellschaft der anderen. Negrito kommt in der Gruppe nicht unter die Räder und kann gut auf sich aufpassen. Von seinem gefüllten Napf lässt er sich nicht vertreiben, geht Streit aber aus dem Weg. Am Mobbing anderer Hunde beteiligt er sich nicht. Beim Spiel hält er sich noch zurück. Kommen neue Galgos in seine Gruppe, werden sie freundlich willkommen geheißen. Negrito ist also ein ausgesprochen sozialer Galgo.

Negrito liebt Spaziergänge, denn da kann er seiner größten Leidenschaft frönen: der Mäusejagd! Mit der Nase am Boden möchte er seines Weges gehen. Er läuft eigentlich gut an der Leine, doch die verlockenden Gerüche und huschende Mäuse am Wegesrand lassen ihn momentan noch nach rechts und links hüpfen. Man könnte manchmal meinen, einen Lenkdrachen statt eines Galgos an der Leine zu haben. Aber wir üben fleißig.

Auch wenn Negrito viel von seiner Angst abgelegt hat, so ist er doch kein Galgo für Windhundanfänger. Wir suchen für Negrito einfühlsame Menschen, unbedingt mit einem netten Hundepartner, mit denen er die schönen Seiten eines Galgolebens kennenlernen darf.

Update 27.09.2020

Neue Bilder von Negrito:

Und ein Video von Negrito:

Update 06.12.2020

Ein Video von Negrito und Raiko:

Update 17.12.2020

Neue Bilder von Negrito:

Update 14.02.2021

Negrito hat in den vergangenen Monaten bei uns eine positive Entwicklung vollzogen. Zu vertrauten Menschen zeigt Negrito keine Unsicherheit mehr, ist aufgeschlossen und anhänglich. Wir erleben ihn inzwischen als richtigen Schmusegalgo, der es liebt, mit seinem Menschen auf einem der Betten zu kuscheln. Davon kann er gar nicht genug bekommen und wird manchmal ein bisschen eifersüchtig, wenn ein anderer ihm seinen Premiumplatz streitig machen will.

Fremden gegenüber zeigt Negrito sich jedoch weiterhin von seiner schüchternen Seite. Auch der Tierarztbesuch war eine große Herausforderung für ihn, die mit Zittern und Fiepen hinter sich gebracht wurde.

Spaziergänge in vertrauter Umgebung an der Seite seiner Bezugsperson schätzt Negrito hingegen sehr und hat gelernt, manierlich an der Leine zu laufen. Leinenchaos und spontane Mäuselsprünge in den angrenzenden Acker gehören der Vergangenheit an. Seine Mäuseobsession hat er weitgehend überwunden.

Auch beim Besuch des Auslaufs ist Negrito nicht mehr auf Mäuse fixiert, sondern hat Spaß daran, sich selbst ein Spielzeug in die Luft zu schleudern, es wieder aufzufangen, ihm nachzujagen und damit herumzutanzen. Beim Spiel mit den anderen Hunden kommt Negrito leider immer wieder unter die Räder und kehrt mit einer Schramme oder einem Loch von der Wiese zurück. Eigentlich kann Negrito sich gegen die anderen behaupten, doch wenn es um ein Spielzeug oder Futter geht, zieht er regelmäßig den Kürzeren. Kein Wunder, dass Negrito Körperkontakt zu den anderen Hunden mittlerweile aus dem Weg geht. Schlechte Erfahrungen haben Spuren hinterlassen. Wir wünschen uns für Negrito in seiner zukünftigen Familie deshalb einen sozialen und souveränen Hundepartner an seiner Seite, ob Rüde oder Hündin spielt dabei keine Rolle.

Negrito ist Leishmaniose positiv, doch ist er gesundheitlich stabil. Regelmäßige Kontrollen seiner Werte sind natürlich auch weiterhin erforderlich. Medikamente benötigt er im Moment nicht.

Fast genau drei Jahre ist es nun her, dass Negrito gerettet wurde. Seitdem lebt er in Auffangstationen, zunächst in Spanien, seit sieben Monaten nun bei uns. Das ist eine lange Zeit im Leben eines Hundes. Deshalb würden wir uns ganz besonders freuen, wenn dieser kleine, lackschwarze Rüde mit dem edlen Profil nun bald von seiner Familie entdeckt würde und in ein neues, behütetes Leben aufbrechen dürfte!

Update 01.03.2021

Ein neues Foto von Negrito:

Update 11.08.2021

Heute wollen wir noch einmal einen kleinen schwarzen Prinzen mit wunderschönem Profil vorstellen, der eine besondere Gabe hat: Negrito kann sich unsichtbar machen. Keiner unserer Galgos ist unsichtbarer als Negrito. Erst lebte er bei der Fundación Benjamín Mehnert unter seinem Tarnmantel, nun bei uns. Dreieinhalb Jahre dauert dieses Leben im Verborgenen der beiden Auffangstationen nun schon. Dreieinhalb Jahre, in denen sich kaum jemand für diesen inzwischen siebenjährigen Galgorüden interessiert hat.

Zwei Gründe können wir dafür ausmachen. Negrito ist ängstlich gegenüber Fremden und er ist Leishmaniose positiv. Doch hat er hier nie zu den ängstlichsten Galgos gehört und auch die Leishmaniose haben wir so gut im Griff, dass er derzeit keine Medikamente benötigt. Gerne begleiten wir Negritos zukünftige Familie ein Leben lang mit unserem fachkundigen Rat in Sachen Leishmaniose.

Negritos Verhältnis zu Menschen hat sich in dem Jahr, das er nun bei uns im Fränkischen Seenland lebt, deutlich verbessert. Viele der Ängste seiner Ankunftszeit hat er hinter sich gelassen und ist ein ganz besonders liebebedürftiger und zärtlicher Hund geworden, wenn er einen Menschen erst einmal näher kennt. Am liebsten wäre er ein Schoßhündchen, denn er klettert zum Schmusen gerne mit den Vorderpfoten auf den Schoß seiner Bezugsperson. Sich in inniger Zwiesprache mit seinem Menschen von Liebe umfangen fühlen... das sind absolute Glücksmomente für Negrito.

Bei Fremden ist Negrito zwar immer noch distanziert und verbellt sie gerne durch den Zaun hindurch, doch gerade Frauen gegenüber ist das Eis manchmal schnell gebrochen. Da nähert er sich auf der Wiese an, um Witterung aufzunehmen und vielleicht auch ein Leckerchen abzustauben.

Im Kontakt zu seinen Bezugspersonen hat Negrito seinen Tarnmantel völlig abgelegt und begegnet ihnen völlig angstfrei. Setzt man sich im Blockhaus aufs Bett, kommt er als erster angesaust und legt sich neben einen, um gekrault zu werden. Popokraulen findet er besonders toll. Sind andere Hunde dabei, positioniert er sich so, dass er ja nicht übersehen wird. Immer wieder zeigt er uns, wie groß seine Sehnsucht nach Liebe ist. Wenn ein anderer Hund ihn in solch einem Moment wegdrängen will, kann er auch mal seine Meinung sagen. Wendet man sich dann aber den anderen Hunden zu, akzeptiert Negrito das und legt sich hinter einen, um Körperkontakt zu behalten oder sucht sich eine andere Beschäftigung.

Mit den anderen Galgos versteht Negrito sich gut und verhält sich eher unauffällig. Bei Rennspielen mischt er schon einmal mit, spielt aber eigentlich lieber alleine oder mit einem Stofftier. Ist dieses gerade nicht verfügbar, weil ein anderer Hund sich damit vergnügt, spaziert er gemütlich über die Wiese und sucht ein vielversprechend riechendes Mauseloch, um sich mit einer kleinen Grabung die Zeit zu vertreiben. Auf der Wiese ist Negrito insgesamt gelassener geworden.

Dieser kleine Prinz mit dem allmählich grau werdenden Gesicht hat ein Herz voller Liebe, das er niemandem sofort vor die Füße legt. Wem er es aber schenkt, der wird reicht belohnt werden.

Update 17.08.2021

Neue Bilder von Negrito (noch aus der Auffangstation):

Und ein Video (ebenfalls noch aus der Auffangstation):

Update 09.09.2021

Negrito / Nevi / Herr Nevelino von Mauskevitz sucht sein Glück!

Kommt aus der FBM/Sevilla, wurde aufgenommen am 19.01.2018
Gefunden in der Stadt Dos Hermanas  
Geb. ca.: 02/2014
Höhe: 62bcm
Gewicht: 23,5 Kilo
Andere Hunde: sozial
Katzen: Nein
MMK: Leishmaniose behandelt und stabil
Besonderheit: unterer Fangzahn fehlt

Nevi musste 3,5 Jahre bei FBM und der Galgorettung warten - warum ist das so?
Nun, Nevi hat es nicht leicht im Leben. Angst, schwarz, Leishmaniose.
Gleich vorweg - Nevis Leishmaniose-Werte sind so stabil, dass er keine Medikamente benötigt (letzter Check August 2021). 

Seit 4 Wochen ist Nevi, wie wir ihn nennen, auf seiner Pflegestelle in Niederösterreich.
Nevi fand sich sofort im Haus zurecht, war vom ersten Moment an stubenrein, die BARFkost im Haushalt mundet ihm sehr und ganz galgonisch hat er flottest den Sinn und Zweck des Bettes und des Sofas entdeckt. Ach ja - und sollte sich etwas Essbares in der Küche befinden, sollte man dieses eventuell nicht unbeaufsichtigt lassen ...
Mit dem vorhandenen gemischten Rudel aus W/M, Galgos wie auch Mischlingen der Pflegestelle hat Nevi sich vom ersten Moment an gut verstanden. Mit allen - bis auf einen. Und das lag nicht an Nevi - interessanterweise ist der Galgorüde Champi, mit dem Nevi sich lange den Zwinger bei der Galgorettung geteilt hat ohne jegliche Vorkommnisse, nicht begeistert von dem Neuzugang. Aber daran arbeitet die Pflegestelle gerade sehr intensiv, dass Champi sein Benehmen ablegt.
Denn Nevi ist wirklich höflich in jeder Hinsicht, zeigt das 1x1 der Hundehöflichkeit und bemüht sich sehr, seinen Weg ins Rudel zu finden. Wobei man dazu sagen muss, dass Nevi auch als Einzelprinz oder mit einer freundlichen Hündin selig wäre, ihm reicht "sein" Mensch und Spielzeug zum Glück.

Anfangs haben Nevi die Geister der Vergangenheit eingeholt. Die ersten 14 Tage hatte er offenbar Alpträume, ist des Nächtens hochgeschossen und hat um sich geschnappt. Doch mittlerweile haben sich diese Geister in Schall und Rauch aufgelöst.

Der Pflegemama gegenüber öffnete Nevi sich fast sofort. Er genießt jede Streicheleinheit, hat schon am 3. Tag auf seinen neuen Namen gehört, ließ sich ohne Probleme an der Schleppleine im Garten greifen oder kam freundlich zur Pflegemama, als sie ihn rief, und zeigte seine Fröhlichkeit und Schmusigkeit. Und Spielzeug - Spielzeug ist ganz toll! Es ist einfach bezaubernd, wenn der kleine Mann voller Freude über das ganze Gesicht strahlt, wenn der mit seiner Stoffschlange spielt. Der wunderschöne, lackfarbene Schatz hat ein ganz besonders weiches, für einen Galgo fast flauschiges Fell, das man nur zu gerne krault. Mittlerweile liegt er zum Einschlafen gerne in den Armen der Pflegemama und schläft dann selig ein.

So - und wo ist jetzt der Angsthund?
Nevis größte Angst sind Männer. Der Pflegepapa hat es bei Nevi nicht leicht. Entweder flüchtete Nevi sofort ins Schlafzimmer ins Bett in die letzte Ecke oder im Garten draußen wird der Pflegepapa aufs Vehementeste verbellt. (Auch fremder Besuch, der aufs Grundstück kommt, oder Spaziergänger werden verbellt). Und das nicht gerade leise. Somit wurde ein intensives Training begonnen - es geht nur mehr der Mann mit Nevi spazieren, gibt ihm Futter etc. - alles was Positiv ist, kommt vom Pflegepapa. Mit ganz kleinen Schritten haben sich minimale Verbesserungen gezeigt, aber es ist noch ein sehr, sehr langer Weg. Nach 4 Wochen kommt Nevi bereits ins Wohnzimmer, wenn es sich der Pflegepapa ruhig am Sofa gemütlich gemacht hat. Bewegt sich dieser, ist meistens wieder Flucht angesagt. Bei Nevi ist die Angst vor Männern auf gar keinen Fall zu unterschätzen. Potentielle männliche Adoptanten müssen sich dessen absolut bewusst sein und sie brauchen extrem viel Zeit, Liebe, Durchhaltevermögen, verständnisvolle Nachbarn und einen guten Ohrenschutz (wegen seines Bellens). Tatsache ist, dass Nevi aus derzeitiger Sicht definitiv glücklicher in einem männerlosen Haushalt wäre. In seinem gewohnten Umfeld fühlt er sich einigermaßen sicher. Beim Spazierengehen jedoch, wenn er fremde Menschen, insbesondere Männer sieht, kann man erst richtig sehen, wie viel Angst er hat. Da wird er stocksteif, die Rute komplett eingezogen und er macht in seiner Angst keinen Schritt mehr freiwillig - oder er geht in den absoluten Fluchtmodus.  Auch in der Stadt sehen wir Nevi auf gar keinen Fall, für Nevi wünschen wir uns ein ruhiges und ländliches Umfeld.

Dabei ist Nevi beim Spazierengehen in absoluter Glückseligkeit. Es gibt nichts, womit man den kleinen Mann so sehr begeistern kann wie mit einem Spaziergang. Nevi ist nicht nur ein ausgezeichneter Sichtjäger, sondern geht auch viel nach der Nase. Oh, was war da, eine Maus?? DAS ist sein Element! Mit vollster Begeisterung stürzt sich heftig schwanzwedelnd Herr Nevolino auf das Objekt seiner Begierde und steckt die Nase ganz tief ins Mauseloch. Anmerkung der Redaktion: Bis jetzt noch kein Glück gehabt. Und eigentlich ist Herr Nevolino ja eine verkannte Bergziege. Kein Untergrund ist ihm unheimlich, jeder Gipfel wird erklommen und mit vollem Elan geht's ins nächste Gebüsch. Bei Wildsichtungen vergisst Herr Mauskevitz sogar, dass eigentlich ja Pflegepapa am anderen Ende der Leine ist und springt in begeisterter Übersprungshandlung selbst am Mann hoch - hier zeigt Nevi, was er doch für ein begnadeter Tänzer ist - Paso Doble ist nun angesagt! Und man höret die Fanfaren im Hintergrund - es ist zur Jagd gerufen! Aber immer so, dass man ihn dennoch führen und auch halten kann, er geht wirklich gut an der Leine und lässt sich wunderbar führen. (Katzen sollten auf jeden Fall nicht im gemeinsamen Haushalt leben - auch hier schaltet sich Nevis Jagdtrieb ein.) Anmerkung der Redaktion: Bauchgurt ist Gold wert! Wenn man mit Nevi spazieren geht, geht einem das Herz auf ob seiner kindlichen Begeisterung und Freude, die einfach nur ansteckend ist.

Was wünschen wir uns für Nevi? Am liebsten eine alleinstehende Frau auf einer Alm lebend, welche hoch eingezäunt ist. Wunschdenken. Wir wünschen uns Menschen, die Nevi nehmen, wie er ist. Mit all seinen Geistern, mit all seinen Ängsten, mit seiner Panik vor Männern und Fremden, an der noch sehr stark gearbeitet werden muss, und dem dazugehörigen Gebell. Menschen, die so einen Hund verstehen wollen und ihm alle Zeit der Welt geben. Denn Nevi hat nur eines verdient: Jetzt endlich geliebt, behütet und verstanden zu werden.

Update 28.10.2021

Negrito, bei uns Nevi oder das Nevchen genannt, ist nun 2,5 Monate bei uns. Die ersten Wochen waren etwas herausfordernd, da einer unserer Rüden Nevi anfangs nicht akzeptiert hat und wir die beiden wochenlang nicht aus den Augen lassen konnten. Hier lag jedoch die "Schuld" völlig an unserem Rüden - nicht an Nevchen. Nevi verhält sich mit anderen Hunden völlig unproblematisch und höflich. Diese Situation hat sich mittlerweile gottseidank völlig gelegt und Nevi wurde im gesamten Rudel vollständig akzeptiert. Selbst die beiden Rüden liegen nun gemeinsam auf der Couch und Nevi kuschelt auch gerne mit den anderen Hunden - egal ob Mischling oder Galgo. 

Seine Angst vor dem Hausherrn hat sich mittlerweile ebenso beruhigt. Abends will er unbedingt mit aufs Sofa dazu, auch wenn Herrchen dabei ist. Im Garten kommt er aus eigenem Antrieb zum Pflegepapa und lässt sich genussvoll durchkraulen. Das Bellen ihm gegenüber hat sich ebenso gelegt, ganz selten kommt es noch vor, dass Nevi Herrchen anbellt, wenn dieser mal zu schnell um die Ecke kommt oder z. B. den ganzen Tag im Büro war und abends heim kommt. Dann kann man schon mal tagsüber vergessen, dass hier auch noch ein Mann im Haus wohnt. 

Mit Pflegefrauchen hat Nevi eine sehr innige Bindung - wo sie ist, findet man den kleinen Mann auch. Sie hat alle Rechte bei ihm und er schenkt ihr völliges Vertrauen und sein ganzes Herz. 

Spazieren gehen ist nach wie vor Nevis größte Leidenschaft. Da sieht man den kleinen Schissbüx plötzlich fröhlich wedelnd voller Aufregung und Freude. Es gibt so viele Gerüche und so viel zu erkunden! Und die besonderen Highlights sind natürlich Rehe oder Hasen. Auch Autofahren ist für Nevi kein Problem, fröhlich springt er ins Auto rein, da das clevere Kerlchen bereits Autofahren mit einem Spaziergang im Wald verbunden hat. 

Alleine Bleiben ist für Nevi auch kein Problem, hier verdöst er die Zeit, ohne etwas kaputt zu machen, bis seine Menschen wieder bei ihm sind. Kaputt hat er generell noch nie etwas gemacht! 

Nevis größte Angst sind nach wie vor fremde Menschen. Wir haben bereits bemerkt, dass, wenn fremde Frauen MIT Hund auf Grundstück kommen, er diese gut toleriert. Fremde OHNE Hund sind für ihn ein Greul, ganz schlimm sind nach wie vor Männer. Diese werden dann voller Empörung und Angst im Garten verbellt. 

Leider spiegelt sich diese Angst auch bei Spaziergängen wieder. So lustig er bei Spaziergängen ist, sobald Menschen in Sicht sind, wird die Rute ganz tief am Bauch eingezogen und ein zitterndes Bündel schaltet sich völlig panisch in den Fluchtmodus. Nevi wird ausnahmslos am Bauchgurt geführt - und das aus gutem Grund. Es gab ein zufälliges Treffen auf der Straße mit einem jungen Mann, der die Hunde nicht einmal beachtet hat - Nevi ist in der Sekunde voller Panik in die Böschung hinein gesprungen. Wäre er nicht am Bauchgurt gewesen, hätte das Pflegefrauchen keine Chance gehabt, ihn zu halten (Ausweichen war leider nicht möglich). Was immer der kleine Mann erlebt haben mag - es wird noch sehr lange dauern, bis er dieses verarbeitet hat. 

Die erste Leishmaniose-Kontrolle erfolgt Mitte November - wir hoffen so sehr, dass sich der Stress der ersten Wochen nicht auf Nevis Leishmaniose niedergeschlagen hat. Wir werden berichten. 

Nevi braucht definitiv Angsthund erfahrene Menschen, die ländlich, ländlicher - am ländlichsten wohnen, wo man sich bewusst sein muss, dass man anfangs einen verbellenden Hund zu sich holt. Bauchgurt ist verpflichtend. Ein potentieller Mann im Haushalt braucht seeeeehr viel Geduld und Liebe, bis Nevi sich öffnet. Nur wenn dieser Panzer einmal Risse bekommt, ist dieser Hund einfach ein unfassbar lieber Schatz, den man bis ans Ende aller Tage nur lieben und beschützen will. Und dass er unglaublich süß ist, muss nicht extra erwähnt werden!

26.12.2021

Man soll Hunde nicht zu Weihnachten verschenken ...

Nevi bleibt. Das Virus mal wieder!