Alfi

Alfi

Alfi hat ein Zuhause gefunden!
Geschlecht:Rüde, kastriert
wartete in:Deutschland, Pflegestelle bei Nürnberg
wartete seit:Juni 2019 (bei FBM seit April 2018)
geboren am:05.03.2014
Größe:ca. 66 cm
Mittelmeerkrankheiten:Leishmaniose positiv
Pate war:Nicole Knauer
Besonderheit:freundlich, mit Männern vorsichtig 
letztes Update:19.07.2020

Was wir über Alfi erzählen können ...


15.06.2019

Alfi ist heute in Deutschland gelandet!

Alfi hat sich in letzter Minute eine Pflegestelle ausgesucht und sich als Flugbegleiter an einen Besucher der FBM angeschlossen. So konnte er heute schon mit nach Deutschland fliegen.

Alfi kann in der Nähe von Leverkusen auf seiner Pflegestelle besucht und kennen gelernt werden.
 

Update 18.06.2019

Alfi erkundet die Welt bei einem Spaziergang mit seiner Pflegemama:
 

Update 26.06.2019

Alfi wurde im April 2018 in einem Ort im Nordosten von Sevilla von der Straße aufgegriffen und zur Fundación Benjamín Mehnert gebracht. Dort teilte er dann das Schicksal vieler schwarzer Galgorüden und wartete seither vergeblich auf seine Menschen. Im Laufe der Zeit zog er sich immer mehr zurück, verließ zuletzt kaum mehr sein Körbchen.

Das ist umso bedauerlicher, da Alfi ein wirklich ausgesprochen lieber Kerl ist: vom Wesen eher ruhig und anhänglich, doch zugleich auch verspielt und gut sozialisiert. Den Menschen ist er sehr zugetan und freut sich über jede Streicheleinheit.

Wir wurden auf Alfis Schicksal aufmerksam und wollten helfen, ein Zuhause für ihn zu finden. Vor einigen Tagen bot sich für ihn die Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen. Leider klappte dann aber nicht alles so reibungslos, wie es sich alle erhofft hatten. Bei seiner Pflegefamilie lebten außer einer weiteren Galga, der gegenüber sich Alfi ausgesprochen höflich zeigte, auch noch 3 sehr kleine Hunde, die er wohl eher als Beute denn als Gefährten  identifizierte. Aus diesem Grund hielten alle Beteiligten es für sicherer, ihn nun doch zu uns ins Fränkische Seenland zu holen, auch in der Hoffnung, dass er dort größere Chancen hätte, gesehen zu werden. Vielleicht würde er sich hier mit seiner lieben Art rasch in das Herz seiner Menschen schleichen, die dort draußen ganz zweifelsfrei irgendwo auf ihn warten?

Wir erleben Alfi hier als sehr zartes Männlein. Er wirkt zierlich, fast zerbrechlich und hat einen Blick, der unter die Haut geht. Sein Körper ist übersät mit Narben. Sie sind groß und überall. Alfi wurde in der Vergangenheit mehrfach Opfer von Beißattacken und das merkt man ihm auch an. Den anderen, ihm noch fremden Hunden gegenüber zeigt er sich noch verunsichert und schaut, dass er sich, sobald es etwas turbulenter wird, schnell aus der Schusslinie nimmt. Aus diesem Grund wird er inzwischen auch separat gefüttert, damit er in Ruhe essen kann und nicht ständig um seine Sicherheit besorgt sein muss. Da ist er dann wie ausgewechselt, fast aufgekratzt und freut sich über die spezielle Beachtung, die ihm zuteil wird.

Wie schön wäre es für Alfi nach all der langen Zeit, die er in der großen Auffangstation verbracht hat, endlich ein stressfreies Leben führen zu dürfen, gerne an der Seite von einem oder zwei ruhigen Galgo-Gefährten, denen gegenüber er sich nicht beständig behaupten muss.
 

Update 13.07.2019

Neue Fotos von Alfi:
 

Update 18.08.2019

Alfi ist ein sensibler, schutzbedürftiger Galgorüde, der über ein Jahr in der Fundación Benjamín Mehnert auf seine Chance wartete. Doch niemand wurde auf den stillen, schwarzen Rüden mit dem silbergrauen Gesicht aufmerksam. Seine Hoffnung sank; sein Körbchen verließ er kaum noch. Die vielen Narben an seinem Körper legen Zeugnis davon ab, dass er im Laufe seines Lebens immer wieder Opfer von Beißattacken wurde.

Bei seiner Ankunft in unserer Auffangstation berührte Alfi uns sehr – so besonders zart und verletzlich erschien er uns vom ersten Moment an. Die Spuren, die fünf Jahre in Spanien hinterlassen haben, trägt er auch heute noch erkennbar an Körper und Seele.

Fremden gegenüber zeigt Alfi sich erst einmal von seiner schüchternen Seite. Er versteckt sich in seinem Bettchen in der hinteren Ecke der Blockhütte und hofft, dass keiner ihn dort entdeckt, wenn Besucher sein Gehege betreten. Vor allem Männer verunsichern ihn. Den meisten Frauen öffnet Alfi sich leichter und er nimmt vorsichtig Kontakt auf, wenn man sich hinsetzt und ihn nicht bedrängt.

Seinen festen Bezugspersonen hat Alfi schnell sein Herz geöffnet. Ihnen vertraut er, ihre Nähe sucht er. Er ist ein überaus liebebedürftiger Hund, der es genießt, ausgiebig gekrault zu werden. Lässt die streichelnde Hand nach, kommt gleich ein fragender Blick „Weiter, bitte!“ Nie ist Alfi fordernd oder drängelt sich in der Gruppe der Galgos, in der er hier lebt, in den Vordergrund. Er ist von ruhigem, ausgeglichenem Naturell. Ein Sensibelchen, das sofort die Flucht ergreift, wenn jemand die Stimme erhebt oder ein stärkerer Hund übergriffig werden will.

Gemeinsame Spaziergänge sind ein wunderbarer Weg, um Alfis Herz zu gewinnen. Greift man zur Leine, ist seine Freude groß. Auf den Spaziergängen zeigt er sich als vorbildlicher Begleiter, der sehr auf seinen Menschen am anderen Ende der Leine achtet und nicht zieht. Auch Hundebegegnungen bringen ihn nicht aus der Ruhe und selbst bei Wildsichtung bleibt er gelassen und ansprechbar.

Mit den anderen Galgos lebt Alfi harmonisch zusammen. An den Rennspielen nimmt er gerne teil, gibt dabei lieber den Jäger als den Hasen. Aber er braucht die anderen Hunde nicht zwingend zu seinem Glück – so jedenfalls unser Eindruck. Gerne geht er auf der Wiese auch alleine auf Erkundungstour oder steht bei seiner Bezugsperson. Deren Zuwendung ist ihm wichtiger als die Gesellschaft der anderen Hunde.

So zart Alfi ist, so kann er sich doch in der Gruppe durchaus verteidigen. Unterwürfigen, sozial schwachen Hunden gegenüber zeigt Alfi auch schon einmal seine vermeintliche Stärke – die Folge eines Lebens, in dem er immer wieder unter die Räder gekommen ist und niemanden hatte, der ihn in Schutz genommen hat. Mit kleinen, unsicheren Hunden könnte es deshalb zu Problemen kommen, wenn niemand Alfi klar sagt, was man von ihm erwartet. Tauchen hinterm Zaun fremde Hunde auf, werden diese gerne verbellt, gibt ihm der Zaun doch Sicherheit – all dies Verhaltensweisen eines im Grunde seines Herzens unsicheren Hundes, der bemüht ist, nach außen Stärke zu demonstrieren.

Wir wünschen uns für Alfi Menschen, die ihm einerseits Halt geben und gleichzeitig ein Gespür haben für die zarten Schattierungen der Seele eines Hundes, der sich nichts sehnlicher wünscht, als in Liebe geborgen mit seinen Menschen leben zu dürfen.

Update 25.09.2019

Neue Fotos von Alfi:

Update 18.12.2019

Neue Fotos

Update 21.04.2020

Alfi lebt nun seit einigen Monaten auf seiner Pflegestelle und hat sich gut in die dortige Gruppe aus Galgos und Podencos eingefügt. Er ist zu seinen Menschen sehr zärtlich und genießt seine Streicheleinheiten. Aber er fordert sie nicht ein und wird niemals aufdringlich, da er von eher zurückhaltendem Wesen ist. Alfi ist stubenrein, kann alleine bleiben und fährt super im Auto mit.

Alfi liebt Spaziergänge und zeigt sich dort von seiner jagdlich ambitionierten Seite. Als typischem Sichtjäger entgeht seinem aufmerksamen Blick kein Wild, wenn man im freien Feld unterwegs ist. Im Wald ist er viel entspannter. Begegnen uns Fremde, neigt er dazu, diese zu verbellen, wahrscheinlich aus Unsicherheit. Spricht man beruhigend mit ihm und gibt ihm Sicherheit, hört er mit dem Bellen auf.

Im Auslauf zeigt Alfi sich als besonders lauffreudiger Galgo. Immer wieder fordert er die anderen Hunde zu gemeinsamen Rennspielen auf, bleibt dabei aber stets fair und freundlich.

Alfi ist Leishmaniose positiv und bekommt derzeit Allopurinol. Da sich seine Werte jedoch Anfang des Jahres verschlechterten, haben wir uns im März zu einer Behandlung mit Glucantime entschieden. Den Erfolg der Therapie werden wir in etwa einem Monat abschätzen können. Alfi geht es nach Einschätzung seiner Pflegefamilie derzeit körperlich ganz gut.

Da Alfi so menschenbezogen ist, können wir uns für ihn ein Leben als Einzelhund vorstellen, sofern er die Möglichkeit hätte, regelmäßig mit anderen Windhunden seine Runden zu rennen. Aber auch in einer kleinen Gruppe mit ein bis zwei weiteren Windhunden würde Alfi sicher glücklich werden. Nur mit Katzen lässt Alfi sich auf keinen Fall vergesellschaften, da er sie als Jagdbeute ansieht.

19.07.2020

Alfi ist zuhause!

Wir wünschen ganz viel Glück und viel Freude zusammen!