Brisa

Brisa

Geschlecht:Hündin, kastriert
wartete in:Deutschland, Pflegestelle Fränk. Seenland
wartete seit:Juli 2013
geboren am:25.07.2009
Größe:ca. 66 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Harry Westermann, Marion H.
Besonderheit:ängstlich, schreckhaft
Adoptionsvoraussetzung:ländliches Umfeld

Was wir über Brisa erzählen können ...

 

08.07.2013

Brisa wurde zusammen mit ihrem Bruder Escudero von ihrem Galguero freigekauft; beide zeigten sich zunächst sehr ängstlich.

Inzwischen ist Brisa auf eine Pflegestelle gezogen und hat seitdem schon viel von ihrer Angst abgelegt. Zwar lässt sie sich noch nicht immer streicheln, aber sie ist dennoch liebebedürftig und benötigt einfach etwas mehr Zeit, bis sie vertraut. Für Brisa wäre es wichtig, wenn sie zu einer Familie mit einem sicheren Ersthund ziehen könnte, der ihr hilft, ihre Unsicherheiten zu überwinden, und der ihr zeigt, dass es möglich ist, unbefangen zu spielen und zu rennen.

Zurzeit lernt Brisa gerade, wie man an der Leine läuft ohne zu ziehen; Autofahren mit ihr ist kein Problem.

Update 13.07.2013

Brisa ist angekommen.

 

Update 22.07.2013

Brisa wird noch ein wenig Zeit brauchen, bis sie vertraut und auf Menschen zugeht. In der Hundegruppe hat sie hier keine Probleme.
 

Update 11.08.2014

Brisa ist eine athletische, zimtfarbene Galga, mit der es das Leben noch nicht allzu gut gemeint hat. Tierschützer haben Brisa vor einem Jahr zusammen mit ihrem Bruder in völlig verängstigtem Zustand von einem spanischen Jäger freigekauft. Der Pflegestelle in Spanien, auf der Brisa zunächst eine Weile untergebracht war, ist es gelungen, ihr schon etwas aus ihrer Furcht herauszuhelfen und auch bei uns hat sie bereits Fortschritte gemacht. Brisa wird aber noch Zeit brauchen, um ihr verlorenes Vertrauen in die Menschen vollständig wiederzugewinnen. Will sich ihr ein Fremder zu sehr nähern, bellt sie aufgebracht und huscht auf der Suche nach einem sicheren Ort davon. Doch siegt immer öfters die Neugierde und sie kommt bald wieder näher. Auch fremde Situationen ängstigen sie noch und es kann sie in Panik versetzen, wenn man ihr Neues in zu großen Schritten zumutet.

Aber Brisa zeigt uns auch täglich, dass sie eigentlich vertrauen möchte und willens ist, Liebe zu schenken und zu empfangen. Denn zu ihrer Bezugsperson ist Brisa inzwischen sehr zärtlich und wird immer aufgeschlossener. Da genießt sie dann auch die sanften Berührungen der streichelnden Hand. Männern öffnet sie sich dabei ebenso wie Frauen. Brisa ist zwar noch nicht frei von Ängsten, aber sie hat ein ganz starkes Vertrauen in ihre Bezugsperson aufgebaut, das ihr hilft, mit immer mehr Situationen fertig zu werden. Diese Bereitschaft, Vertrauen aufzubauen, ist eine wertvolle Basis für ihre zukünftige Entwicklung.

Auch die souveränen Hunde in ihrer Gruppe geben Brisa Sicherheit und Orientierung. Sie spielt sehr gerne mit ihren Hundegefährten, ist nicht futterneidisch und geht auch auf fremde Hunde freundlich und offen zu. Wunderschön ist es anzusehen, wenn sie in ihrer für sie ganz charakteristischen Art trabt, leicht und sehr kraftvoll zugleich. Brisa ist insgesamt eine ausgeglichene Galga, die in ihrem gewohnten Umfeld viel Ruhe ausstrahlt und von allen – Mensch und Tier gleichermaßen – geschätzt wird.

Ein erfahrener Mensch im Umgang mit ängstlichen Hunden an ihrer Seite, der Brisa Halt gibt und sie verständnisvoll fördert, dazu ein oder gerne auch mehrere sichere Hundegefährten – gemeinsam können sie Brisa Schritt für Schritt den Weg aus ihrer Angst heraus in ein glückliches Hundeleben weisen. Ein ruhiges, eher ländliches Umfeld täte ein Übriges, um ihr diesen Weg zu ebnen. Brisa wird es ihren Menschen mit ihrer Liebe und Treue danken.
 

Update 13.01.2015

Brisa wächst! Es ist eine reine Freude, ihre Entwicklung zu beobachten und zu begleiten.

Brisa bestätigt uns damit wieder, was wir sowieso schon immer ahnten: unter dem Panzer aus Angst, der sie bei ihrer Ankunft noch umgab, ist Brisa eine ganz außergewöhnliche Galga, eine echte Persönlichkeit.

Aber nun der Reihe nach. Brisa lebt seit über einem Jahr in unserer Pflegestation in einer festen Gruppe von Galgos, in der sie sich sehr wohlfühlt. In der Geborgenheit ihrer stabilen Gruppe begann sie, ihre tief sitzende Angst vor Menschen abzulegen und sich – für den Außenstehenden zunächst kaum sichtbar – zu entwickeln.

Vor einigen Wochen nun verließ Brisa mit mir bei meinen täglichen Versorgungsgängen zu den verschiedenen Hundegruppen ihre Blockhütte und bestand darauf, mich zu begleiten. Sie ist von Anfang an eine sehr soziale Hündin gewesen, die gut mit allen anderen Hunden auskommt. Doch diese Besuchstour ist natürlich eine gewisse Herausforderung, denn es gibt immer auch unsichere Galgos in den Gruppen, die einen Neuling erst einmal verbellen. Alles kein Problem für Brisa. Sie will mit! Will ich ihr das verwehren, besteht sie nachdrücklich auf diesem Privileg. Am Ende meiner Runden bleibt Brisa dann in einer Blockhütte ihrer Wahl und verbringt dort die Nacht einträchtig mit den anderen. Manchmal kehrt sie mehrere Nächte in dieselbe Hütte ein, manchmal wechselt sie täglich. Sie hat überall Wohnrecht, wird überall akzeptiert und geschätzt.

Brisa hat offenbar für sich entschieden, dass ihre kleine Welt nun weiter werden soll. Dass sie mehr erleben will, mehr Eindrücke sammeln will. Natürlich ist sie in fremden Situationen und in fremder Umgebung immer noch sehr unsicher. Aber sie zeigt deutlich, dass sie weiterwachsen will. Mit Menschen an ihrer Seite, die ihr Halt und Anleitung geben und sie in kleinen Schritten an Neues heranführen, wird Brisa ihren Weg gehen.

Brisa wäre nun allmählich bereit für das Leben in einer Familie. Einer Familie im ländlichen Raum, die unbedingt Erfahrung haben sollte im Umgang mit ängstlichen Hunden und in der ein oder gerne auch mehrere souveräne Hunde leben, an denen Brisa sich orientieren kann. Wir wünschen uns für Brisa Menschen, die bereit sind, ihre weitere Entwicklung mit viel Verständnis und Liebe zu fördern. Brisa wird ihnen als Gegengabe ihre Liebe und ihr Vertrauen schenken.

Update 02.03.2017

Es ist längst Zeit mal wieder von Brisa zu berichten. Seit bald zwei Jahren lebt sie nun bei uns im Haus, zuvor über ein Jahr in unserer Auffangstation. Somit wird sie im Juli bereits  4 Jahre bei uns in Deutschland sein. Eine lange Zeit.

Brisa wird wohl immer eine vorsichtige und eher misstrauische Hündin bleiben. Geräusche und schnelle Bewegungen können sie sehr erschrecken, und oft erschreckt sie uns mit ihrer Reaktion dabei auch. Zum Beispiel liegt alles gemütlich in der Sonne, wir genießen die ersten warmen Tage, dann knackt ein Ast, vielleicht ein kurzes Augenzwinkern bei einem der anderen Hunde, während Brisa aufgeschreckt und panisch das Weite sucht. Von 0 auf Hundert in Sekundenschnelle. So überrascht sie uns mit ihrer „Panik“ immer wieder von neuem. Aber es gibt auch Situationen, da bleibt sie ganz stoisch, ruhig, nicht immer, aber immer wieder.

Es gibt auch Momente fröhlicher Ausgelassenheit,  dann wird mit den Hunden um die Wette gerannt, oder einfach um ein Spielzeug gekämpft, gerne auch ein „Ersatz-Hase“ gejagt. Wird das Jagen heftiger, muss man sie gut im Auge behalten, zu gern kneift sie auch mal in das „Opfer“, weshalb sie auf der großen, eingezäunten Wiese auch ab und an Maulkorb trägt, sicherheitshalber. Danach kommt sie zu ihren Menschen und fordert die körperliche Nähe ein, Streicheln, Kraulen, Ansprache, Lob.

Mit den Hunden kommt sie wunderbar zurecht, hat keine Berührungsängste, kann sich auch mal durchsetzen, liebt den körperlichen Kontakt im Hundebett, genauso wie beim Spaziergang. Jeder Hund darf sich zu ihr legen, neben ihr fressen oder mit ihr balgen.

Beim Fressen braucht sie noch immer Ruhe, jede Hektik, jedes Geräusch lässt Brisa aufschrecken und schon verlässt sie ihren Futternapf. Wenn dann alles wieder ruhig und normal scheint, dann kommt Brisa und frisst weiter.

Besucher werden immer noch verbellt, aber immer schneller sucht sie dann doch den Kontakt, und wenn sie einfach nur beobachtet, die Entfernung schrumpft dabei immer mehr, und oft liegt sie dann auch ganz nah dabei und manchmal lässt sie sich auch schon mal berühren.

Trotz ihrer Vorsicht ist Brisa hier in ihrem gewohnten Umfeld/Zuhause unkompliziert, kaum zu bemerken, ruhig und leise, nichts wird kaputt gebissen, nichts umdekoriert, sie kann gut mit den Hunden alleine bleiben, und sie kennt das ländliche Hundeeinmaleins. Für ein hektisches Stadtleben, oder für laufende Veränderungen in ihrem Tages-Rhythmus ist Brisa nicht geschaffen, das würde sie zu sehr stressen und überfordern. 
 

11.11.2022

Eine wunderbare Galgodame hat uns verlassen.

Neun Jahre an unserer Seite, immer freundlich, hat sie sich über jeden neuen Hund im Rudel gefreut.

Zurückhaltend den Menschen gegenüber, aber doch auch gerne mitten drin.

Brisa ... für immer in unseren Herzen.